Tag 6: Von Wanzele nach Horebeke
Nächtliche Regenschauer, dunkle Wolken und der Regenradar prophezeien nichts Gutes für heute. Dennoch beschließen wir, nach Oudenaarde zu radeln. Doch das war keine gute Idee: In Schellebelle überrascht uns ein Starkregenschauer, der das Weiterradeln unmöglich macht. Glücklicherweise können wir uns unter einer Baumreihe auf dem Dorfplatz unterstellen. Nach einer Viertelstunde können wir weiterradeln und steigen noch einmal auf eine Fähre. Das ist nicht die erste Fähre unserer Reise, aber eine solche Überfahrt ist immer wieder spannend. Allein deshalb können wir die Schelderoute empfehlen, vor allem zusammen mit Kindern.
Was einen Fahrradurlaub auch so interessant macht, sind die zufälligen Begegnungen unterwegs. So kam uns kurz nach der Fähre eine Person hoch über dem Radweg entgegen. Dieser Radfahrer saß auf einem Hochrad und trug ein Retro-Fahrradoutfit. Später erfuhr ich, dass dies ein Bürger von Oostende war, der die gesamte Kunststädteroute als Hommage an seinen verstorbenen Vater auf einem Hochrad abfuhr.
Das gestrige Picknick gefiel uns so gut, dass wir heute etwas Ähnliches planen. Zuerst halten wir kurz am Gedenkstein zum „Scheldepeloton“. Einige Kilometer weiter finden wir einen schönen Platz am Rande der Scheldenmeersen. Unsere Streichkäse-Brötchen schmecken herrlich.
Zum Dessert und für noch mehr Energie setzen wir uns in Gavere auf eine Café-Terrasse, wo sich die Eltern einen Kaffee gönnen und die Kinder einen warmen Kakao genießen. Von der Terrasse aus beobachten wir eine Hochzeitsgesellschaft und genießen schon ein bisschen die Atmosphäre der Flämischen Ardennen. Dieses Gefühl wird noch stärker werden, sobald wir in Richtung unserer Unterkunft nach Horebeke weiterfahren.